Donnerstag, 20. Februar 2014

Südküste, Wasserfälle, Vulkane und Gletscher

Der Isländer sagt, wenn dir das Wetter nicht gefällt, dann warte zwei Stunden. Dann hat es sich geändert. So ging es uns heute. Wir waren wieder um 8:30 h unterwegs zur Südküste. Das Wetter war gut, der starke Sturm des Vorabends hatte sich gelegt. Unser erstes Ziel der Vulkan Eyjafjallajökull. Den kennt jeder (auch wenn man den Namen nur schwer aussprechen kann). Es war der Vulkan, der 2010 über Wochen den Flugverkehr über Europa lahmgelegt hat. Im Besucherzentrum wird ein eindrucksvoller Film gezeigt, in dessen Mittelpunkt eine Farmerfamilie steht, die unmittelbar unterhalb des Vulkans lebte und lebt. Nicht weit entfernt ist das Skogar-Museum mit einer guten Ausstellung von Gegenständen des vorigen Jahrhunderts (und älter) die den Alltag der isländischen Einwohner bestimmt haben. Dazu einige der kleinen Torfhäuser und eine alte Kirche. Martina führt uns - sie ist aus purer Leidenschaft für das Land seit fast 30 Jahren in Island. Beindruckend die Begrüßung und Demonstration des Wolle spinnens und des Orgelspiels durch den Museumsdirektor. Sammler seit seinem 14. Lebensjahr, Gründer des Museums, Direktor und - im April 93 Jahre alt!
Nach einer kleinen Mittagspause ist der nahe 60 m hohe Wasserfall "Skogarfoss" unser Ziel. Es ist immer milder geworden und der wenige Schnee auf den Wegen ist aufgetaut. Man kann unten am Wasserfall stehen und ihn bewundern oder man erklimmt auch die Spitze des Felsens um ihn von oben zu sehen. Für die Fotografen ein Muß. Es war ungefähr so wie den Kölner Dom besteigen. Und bei der milden Temperatur auch schon schweißtreibend. Schliesslich waren wir alle warm angezogen. Dann einige Kilometer weiter ans Meer um den schwarzen Lavastrand bei Vik zu sehen. Das Wetter "kippte" innerhalb von Minuten: Schneeregen, Sturm, es wurde sofort kälter und die Brandung des Meeres tobte. Trotzdem wollten wir sehen und fotografieren. Schnell waren wir nass und durchgefroren. Eine Tasse Kaffee im Bistro hat uns dann wieder aufgerichtet. Der Rest des Tages ist schnell berichtet. Knapp zwei Stunden weiter nach Osten zu unserem Hotel Vatnajökull. Der Name ist Programm: Vatnajökull ist Nationalpark mit Europas größtem Gletscher. Und das Wetter hatte sich wieder geändert. Kein Regen, höhere Temperaturen und ganz vereinzelt ein paar Sonnenstrahlen. Und während ich diesen Bericht gegen 18 h schreibe ist draussen eine tolle Fernsicht. Nach dem Abendessen soll es noch mal raus gehen, wenn sich das Wetter nicht wieder ändert.
Ich habe gestern über Trolle geschrieben. Elfen und Feen gibt es natürlich auch. Elfen und Feen in Island zu finden ist auch nicht einfach. Sie gelten als Naturwesen, als Mittler zwischen Natur und Mensch. Man erkennt sie an ihren langen, blonden Haaren, an ihren durchsichtigen Flügeln die Schmetterlingen gleichen, sie sind wunderschön und engelsgleich. Die Isländer glauben an sie und sie spielen in ihrer Märchen- und Sagenwelt eine große Rolle. Weil wir sie als Touristen nie zusehen bekommen brauchen wir etwas Fantasie: Wenn die Wolken die Bergspitzen umspielen oder die Nebel aus den Tälern steigen und dem Land einen besonderen Reiz geben, dann kann man sich vorstellen, dass Feen und Elfen dort zu Hause sind. Vielleicht sitzen sie im Winter hinter dem warmen Ofen, aber im Sommer sind sie ganz bestimmt zu sehen. Jedenfalls gibt es in Island eine regierungsamtliche Feenbeauftragte und wenn der Mensch mit seinen Bauprojekten der Natur zu nahe kommt, ist ihr Rat gefragt.

Der "Meister" an der Orgel

Der Skogarfoss Wasserfall
Am schwarzen Sandstrand
Unterwegs nach Osten
Ohne Worte
Unterwgs ist viel zu sehen

Nochmals der Museumsdirektor bei der Demonstration


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